Lost Planet 2
Riesenmonster, Megawummen und Mechs reichen nicht immer.
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vonPeer Kröger
Aktualisiert 7. Juni 2014 19:11
Gesendet 31. Juli 2010 15:30
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IGN Australien: Die Enttäuschungen 2010Als Lost Planet vor ein paar Jahren auf den Markt kam, konnte das Actionspiel zwar überzeugen, aber nicht begeistern. Toll waren die spektakulären, oft riesigen Gegner, eine entsprechende Bewaffnung inklusive etlicher Mechs (VS genannt) sowie die filmreife Präsentation. Weniger gelungen waren die umständliche Steuerung, die einfallslose Story und die zwar schönen, aber wenig abwechslungsreichen Level. Ein Teil der Kritik ist bei Capcom angekommen - und wurde von den offensichtlich überambitionierten Entwicklern versucht auszumerzen. Im Ergebnis gibt's teilweise zu viel des Guten, da sich bei all den Verbesserungen leider auch neue Mängel eingeschlichen haben.
Capcom hat sich große Mühe gegeben, alles noch größer, spektakulärer und gewaltiger zu machen. Es gibt größere Wummen, noch mehr steuerbare VS-Modelle und vor allem noch riesigere Bossgegner. Die Welt des Planeten EDN III wurde überarbeitet: Nun liegt nicht mehr überall Eis, stattdessen sind die verschiedenen Levels sehr abwechslungsreich gestaltet, von Dschungel über Wüste bis hin zu Fabrikanlagen oder verwinkelten Häuserblocks müsst ihr die unterschiedlichsten Gelände meistern. Verschiedene Fraktionen kämpfen nun um die Herrschaft über den Planeten und die wertvolle Thermalenergie, doch sie alle stehen auf dem Speiseplan der ortsansässigen Monster, Akriden genannt, die in allen Größen und Gewichtsklassen daher kommen.
Der Schwerpunkt liegt diesmal klar auf dem Multiplayer-Erlebnis. Das geht so weit, dass das ganze Spiel eher an eine Mischung aus Online-Rollenspiel und Shooter erinnert, mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten rund um euren Charakter und das Spiel. Ihr könnt zwar viel festlegen, die Menüs sind jedoch hoffnungslos unübersichtlich, überladen und umständlich. Wenn ihr beispielsweise einfach in eurer Kampagne weiterspielen wollt, müsst ihr in das Kampagnen-Menü wechseln, dort ein neues Koop-Spiel starten, eure Mitspieler festlegen und dann die Episode und zugehörige Mission einstellen. So etwas wie "Fortsetzen" oder "Letzten Spielstand laden" wäre Capcom vermutlich zu banal und zu wenig revolutionär gewesen - bei Lost Planet 2 hier schreit alles auf Teufel komm raus nach Multiplayer und moderner Spielerfahrung 2.0.
Einen klassischen Einzelspieler-Modus gibt es überhaupt nicht mehr - wenn ihr von einem Trainingsmodus abseht, in dem ihr bestimmte Abschnitte auf Zeit bestehen müsst. Statt einer Einzelspieler-Kampagne gibt es einen recht umfangreichen Koop-Modus, online oder für bis zu zwei Spieler an der gleichen Konsole. Fehlende Spieler werden manchmal durch KI-Recken ersetzt, so dass ihr so auf Umwegen auch alleine zocken könnt. Sehr viel Spaß macht das aber leider so oder so nicht, und das hat mehrere Gründe:
Zum einen wird kaum Wert auf die Geschichte erzählt. In den verschiedenen Episoden schlüpft ihr in die Haut von verschiedenen namen- und gesichtslosen Kämpfern, die mit ihren Teams immer wieder direkt in irgendwelche Missionen geschickt werden, die noch nicht mal originell sind. Eine richtige Story entwickelt sich da nicht. Immerhin sind die Levels sehr abwechslungsreich gestaltet und es geht so richtig die Post ab: Schwärme an bewaffneten Gegnern und riesige, hochhausgroße Akriden wollen euch allesamt ans Leder. Das gelingt ihnen sogar auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad erstaunlich gut, und dort verbirgt sich dann der zweite Haken: Gestorben wird im Minuten- oder sogar Sekundentakt. Von irgendwoher werdet ihr mit einer fetten Waffe umgemäht, durch irgendeinen unfairen Mega-Angriff von einem der Bosse gekillt, oder ihr fallt einfach mal ganz unspektakulär irgendwo runter (und das geschieht bei Lost Planet 2 leicht). Aber, meistens ist der plötzliche Tod kein großes Problem, nach drei Sekunden respawnt ihr wieder und irgendwann habt ihr das Level schließlich gepackt. Am Ende wartet eine Statistik mit einer Bewertung eurer Leistung - im Ergebnis fühlt sich alles eher nach Deathmatch-Gemetzel an und nicht nach einem Spiel mit einer Story.
Es gibt dann aber auch noch das andere Extrem: Ihr könnt nämlich nicht unbegrenzt oft ins Gras beißen, für jedes eurer Ableben büßt ihr 500 Kampfpunkte ein. Und der Nachschub ist begrenzt: Zu den Punkten vom Levelanfang erhaltet ihr 500 hinzu, wenn ihr eine Datenstation erobert. In den meisten Levels sind die Kampfpunkte kein Problem, aber andere Abschnitte sind derart unfair gestaltet und die Speicherpunkte so unglücklich gelegt, dass ihr frustriert den Controller an die Wand schmettert, wenn ihr gerade vom Spiel das vierte Mal in Folge 20 Minuten zurückgeworfen werdet.
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